Reibe, Reibe
Jeder tut's auf seine Weise
Ich werde feucht. Und das mitten auf dem Flughafen. Neben den Flughafentoiletten, “Verdammte Katerrolligkeit!”, schreit meine Vernunft, ich atme einen kräftigen Seufzer aus und wische mir mit dem Handrücken über die Stirn. Währenddessen streift mein Blick das Toiletten-Piktogramm. Plötzlich durchzucken zwei Gedanken, zwei Wörter mein Katerhirn: Masturbieren. Klo.
“Besorgs dir hier auf dem Klo!”, flüstert meine Katergeilheit. Ich grinse
“Warum nicht?“, frage ich mich, klemme meine Unterlippe zwischen meinen Zähnen ein und schaue verstohlen nach links und rechts.
“Bist du bescheuert?“, ruft bestürzt die Kritikerin. Und auch die Angst ist alarmiert:
“Aber was ist mit deinem Flug?! Den verpasst du noch!”
Doch da schiebt mir meine Katergeilheit eine kleine, schöne Szene vor mein inneres Auge: wie der Modelmann tief in mich eindringt. Ich presse einen Luftstoß durch meine geschlossenen Lippen. Meine Finger trommeln auf dem Griff meines kleinen Rollkoffers. Ein schneller Blick auf die Uhr: Noch 43 Minuten.
“Los jetzt!”, schreit mein Sexualtrieb, also werden Kritikerin und Angst überstürmt und ich stürme mit feuchtem Höschen im Schritt auf das Klo. Kabine auf, Jacke an den Haken, Rollkoffer in die Ecke, Tür zu.
Es ist eine eher unterdurchschnittliche Klokabine, kalte Fliesen und praktisches Plastik, hektische Geräusche von nebenan, mit einer Geruchsmelange aus Jetsetterinnenurin und Domestos-Steinen.
“Und hier willst du es dir echt besorgen?”, fragt mich mein Schamgefühl. Mein Sexualtrieb denkt nicht einmal daran, diese Frage zu beantworten, sondern malt mir wieder ein Bild von dem Modelmann von vorhin in den Kopf und schiebt meine Hand in mein Höschen.
Nochmal ein schneller Blick, ob die Tür richtig abgeschlossen ist – dann lasse ich meine Hose runter, schließe meine Augen und fange an, mir meine Vulva zu streicheln.
Ein warmes Ziehen strömt durch meinen Körper. Abenteuerlich. Ich sehe seine schönen Augen. Seine schöne Statur. Er ist durchtrainiert. Ein enges T-Shirt spannt sich über seine knackigen Arme. Wir sind auf einer grünen Wiese unter freiem Himmel. Er macht gerade einen Klimmzug an einem Baum. Ich liege im Gras. Gehe zu ihm. Streichle seinen Oberkörper. Er berührt mich ebenfalls. Küsst mich. Fasst mich an.
Langsam komme ich in Fahrt. Und übernehme das Ruder.
Ich drücke ihn vor mich auf die Wiese. Er liegt unter mir. Er gehört mir. Ich ziehe seine Jeans aus. Küsse ihn. Lecke ihn ab. Er stöhnt. Dann steige ich auf sein Gesicht. Er packt meinen Hintern mit seinen starken Händen. Ich lasse mich von ihm lecken. Überall. So, wie ich es will. Dann greife ich in seine Hose und setze mich auf seinen Schwanz. Seine Hände fest an meinem Hintern. Meine Hände auf seiner Brust. Sein Schwanz tief in mir drin. Ich reite ihn. Ich spüre ihn. Tiefer. Wilder. Fester.
Ich zucke.
“Oh Gott…”, stöhne ich leise.
Ich reite auf einer Welle.
Auf einer Woge.
In einem Meer aus Glücksgefühlen. Ich bin in einem Rausch –
Es rauscht.
Nebenan hat jemand die Spülung betätigt und von der schönen Lustwiese werde ich per Bruchlandung zurück in die Toilette katapultiert.
“Fuck!“, schreien alle Stimmen gleichzeitig.