Das somett
Ein Brot belegt mit Fleisch / die Farbe purpurrötlich
Es schmeckt / so herb und frisch / und zart und fein und roh
Das von Zwiebeln volle Haupt / der Pfeffer noch dazu
Wenn man dran leckt / auftischt / macht Groß und Klein so fröhlich
Doch andre finden‘s schlimm / gar eklig und verwerflich
Nennen‘s widerlichen Fraß / dieses Proletencarpaccio
Ein Gestank wie totes Aas/ sowas isst nur ein Psycho
Und wer darauf steht / und danach fleht / ist einfach nur erbärmlich
Doch was ich denk und sag / Geschmäcker sind verschieden
Des einen Gaumenfreud und Lab / vom andern wird’s gemieden
Und doch trägt auch mein schlecht‘ Gewissen / mich manchmal vor den Spiegel
Denn was da liegt im brotnen sarg / das ist nun mal nur rohes Schwein
Ich entsage so dem schönen Bissen / und lass die tote sau allein
Und esse mit gutem Gewissen / stattdessen nen dicken Mettigel